Allgemeiner Aufbau einer Monografie:
Anpassbar!
Obligatorisches (ohne Seitenzahlen) :
- Deckblatt
- Eigenständigkeitserklärung
- ggf. Sperrvermerk
- Aufgabenstellung
- Kurzfassung/Abstract (bei deutschen Arbeiten deutsch zuerst)
Verzeichnisse (mit römischen Seitenzahlen):
- Inhaltsverzeichnis (Inhaltsverzeichnis steht selber nicht im Inhaltsverzeichnis drin!)
- Abkürzungsverzeichnis
- Symbol- / Formelzeichenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
Lediglich das Inhaltsverzeichnis sowie das Abkürzungsverzeichnis (wenn Abkürzungen verwendet werden) sind zwingende Bestandteile der Monografie. Das Inhaltsverzeichnis sollte drei Ebenen aufweisen. Allgemein verwendete Abkürzungen wie usw., z. B., etc. werden im Abkürzungsverzeichnis nicht aufgeführt.
Die Notwendigkeit für weitere Verzeichnisse ergibt sich aus dem Umfang der Arbeit. So ist ein Symbol- und Formelzeichenverzeichnis meist nicht erforderlich, wenn keine besonders umfangreichen Berechnungen vorgenommen werden und ausschließlich allgemeinbekannte / genormte Symbole und Formelzeichen verwendet werden. Die Notwendigkeit für Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ist nach Augenmaß abzuschätzen und richtet sich i.d.R. nach dem Umfang der Abbildungen / Tabellen.
Hauptteil:
- Einleitung
- Grundlagen, Anforderungen
- Hauptteil (mehrere Kapitel)
- Zusammenfassung und Ausblick
- Anhang
- Anhang A
- Anhang A.1
- ...
- Anhang B
- Anhang A
- Literaturverzeichnis
Die Überschriften von Kapiteln sollen möglichst konkret sein. Es gilt grundsätzlich: Je tiefer sich die Überschrift in der Hierachie befindet, desto expliziter sollte die Überschrift sein.
Hinweise zum grundsätzlichen Inhalt
- Abstract (deutsch + englisch)
- In wenigen Sätzen die ganze Arbeit zusammenfassen und Interesse wecken.
- Problem, Lösungsansätze und Kern-Ergebnisse nennen.
- Ein Abstract, in dem nur zusammgefasst, was getan wird, jedoch keine Kern-Ergebnisse (z.B. Verbesserung um x %) nennt, ist für niemanden hilfreich.
- max. ½ Seite pro Sprache
- Einleitung
- 1. Motivation (vom Allgemeinen ins Konkrete)
- 2. Stand der Wissenschaft und Einordnung der Arbeit in den Stand der Wissenschaft
- Für eine wissenschaftliche Arbeit ist dieser Aspekt von besonderer Wichtigkeit. Es muss ausreichend belegt werden, warum diese Arbeit das Attribut "wissenschaftlich" tragen darf. Dazu gehört u.a. die wissenschaftliche Notwendigkeit darzulegen, was der konkrete Anspruch dieser Arbeit ist.
- Das zu untersuchende Problem ist formulieren.
- 3. Zielsetzung der Arbeit und Überblick über den Aufbau
- Highlights zeigen, Zielsetzung (ggf. mit Nebenzielen) explizit formulieren
- Die Einleitung ist auf das Fazit abzustimmen.
- Die Einleitung ist das "wichtigste" Kapitel einer gelungenen Arbeit. Sie sollte den Leser in die grundlegende Fragestellung einführen und das Interesse wecken. Der Leser ist darauf vorzubereiten, was ihn in der Arbeit erwarten wird. Es muss bereits hier der Roten Faden der Arbeit sichtbar werden.
- Grundlagen
- state-of-the-art, vorhandene Lösungsansätze, wichtige (!) Grundlagen für weitere Kapitel
- Haupt/Mittelteil kann aus mehreren Kapiteln bestehen! (Durchführungs-/Lösungs-/Modellierungs-/Implementierungsteil/Versuchsaufbau/Analyse, Ergebnisse/Anwendungsbeispiele/ -szenarien/Messungen/Konzepte, Diskussion der Ergebnisse)
- Realisierung eines Ansatzes
- Implementierungsumgebung/Versuchsaufbau/Durchführung beschreiben
- Bezug zum eingangs aufgestellten Problem
- Interpretation der Ergebnisse, Bewertung der Ergebnisse -> Bezug nehmen auf Grundlagen
- Darstellung und Interpretation nach Möglichkeit trennen
- Tabellen zur Zusammenfassung verwenden
- Fazit/Ausblick
- Wesentliche Ergebnisse zeigen und würdigen!
- Keine neuen Erkenntnisse mehr, nur zusammenfassen
- Ins allgemeinere zurückführen, Ausblick auf weitere Forschungsthemen, Anwendungsmöglichkeiten, andere Lösungskonzepte, … zukünftige Entwicklung
- Aufgekommene Fragen, die nicht mehr beantwortet werden konnten
Einleitung + Abstract + Fazit/Ausblick= vollständiges Bild
Layout
- Tabellen und Aufzählungen oder zusammenfassende Grafiken zu Beginn eines Kapitels können den Überblick erleichtern
- NIEMALS Seiten im Querformat im Hauptteil
- Es gibt immer Möglichkeiten, wie Tabellen oder Bilder so dargestellt werden können, dass es nicht erforderlich ist, eine Seite im Querformat zu erstellen. Ist eine Grafik derart groß, dass sie im Querformat abgebildet werden muss, sollte sowieso geprüft werden, ob diese im Anhang nicht besser aufgehoben ist.
- Im Anhang sollten Seiten im Querformat ebenfalls vermieden werden. In manchen Fällen kann es jedoch angemessen sein, Seiten im Querformat zu integrieren.
- Verwendung von Vektorgrafiken
- Es sollten möglichst immer Vektorgrafiken verwendet werden, um einen scharfen (Datei-)druck zu erhalten. Es ist darauf zu achten, dass bei der Erstellung des PDFs diese auch als Vektorgrafik erhalten bleiben und nicht in Bilder konvertiert werden.
- Mit Inkscape lassen sich Vektorgrafiken erzeugen. Aber auch mit Microsoft PowerPoint lassen sich besonders benutzerfreundlich Zeichnungen erstellen und als .svg-Datei speichern.
- Nur, wenn Fotographien oder externe Bildquellen genutzt werden, sind Pixelgrafiken erlaubt. Einfache Diagramme können eigenständig als Vektorgrafik gezeichnet werden.
- Leitfaden zur korrekten Formelschreibweise beachten.
- Visuelle Ankerpunkte sind für neue Leser sehr hilfreich. Dies sind vor allem Tabellen, Bilder oder Plots. Neue Leser überfliegen die Arbeit in der Regel zuerst und halten nach diesen Elementen Ausschau, da über solche Darstellungen besonders leicht ein Eindruck über den Inhalt gewonnen werden kann.
Schreibstil
- Es wird im Präsenz geschrieben! Auch wenn Versuche, Untersuchungen oder Simulationen in der Vergangenheit stattfanden, werden das Vorgehen, die Ergebnisse, etc. im Präsenz beschrieben. Lediglich an wenigen Stellen, wenn zum Beispiel beschrieben wird, dass Versuche durchgeführt wurden, wird die Vergangenheitsform (Präteritum) verwendet.
Literaturverzeichnis:
- Alle verwendeten und zitierten Quellen auflisten
- Vollständige Angaben, sodass auffindbar
- Wird für einen einzelnen Satz eine Literaturquelle genannt, so ist diese vor dem Satzende einzufügen. Ist ein Absatz der Arbeit sinngemäß aus einer Quelle übernommen, so gehört der Verweis nach dem Satzzeichen an das Ende des Absatzes. Beispiel: 1. Dies ist eine Information [1]. Dies ist eine zweite Information. Die Quelle bezieht sich nur auf die erste Information.
- Dies ist eine Information. Dies ist die zweite Information. [2]
- Die Quelle bezieht sich auf den gesamten Abschnitt, also auf beide Informationen.
- Beispiel Zitierweise! Nennung Zitationsstil
Anhänge:
- Ergänzungen, die relevant sind für Leser, im Textfluss aber zB nicht zwingend nötig
- Auch: Datenblätter, Quellcodes, Tabellen, umfangreiche Diagramme, Methodisches Vorgehen, …
Datenträger:
- Sollte alle Messdaten, Dokumente (in sortierter Form) und die schriftliche Arbeit selbst enthalten
- Dateien der Quellen oder Citavi-Projekt
Wichtige Aspekte beim Korrekturlesen:
- Formalia:
- Rechtschreibung
- Grammatik, Zeichensetzung
- Konsistentes Erscheinungsbild
- Wissenschaftliche Sprache, keine „Umgangssprache“
- Einfache, klare Sätze und Sprache
- Konsistente Verwendung von Fachwörtern
- Alle Abkürzungen sind erläutert
- Inhaltliches/Information:
- Alle wichtigen Informationen enthalten? Überflüssiges gestrichen?
- Ergebnisse klar und eindeutig, sowie richtig?
- Werden Probleme dargestellt?
- Zusammenhänge logisch
- Alle Verweise korrekt
- Keine inhaltlichen Fehler
- Formeln und Rechnungen korrekt
- Navigation:
- Zitate sind korrekt nummeriert, alle Quellen sind aufgeführt und online-Quellen abrufbar
- Alle Verzeichnisse sind vorhanden und vollständig, sowie übersichtlich
- Klare Differenzierung zwischen Ergebnissen und deren Interpretation?
- Bezug zur Aufgabenstellung, zu Grundlagen
- Überleitungen vorhanden
- „runde“ Erscheinung, von Einleitung zur Zusammenfassung
- Visualisierung:
- Abbildungen, Tabellen, Grafiken, Diagramme genutzt
- Auf Abb. Etc, wird verwiesen und sie werden erläutert
- Einheitliches Erscheinungsbild: Formatierung von Bildern, Tabellen, Seitenumbrüchen, …
- Korrekte Nummerierung von Verweisen, Abb., etc.
Weitere Tipps:
- Passiv und Präsenz verwenden
- Literaturverwaltungsprogramm wird empfohlen! zB Citavi, Zotero,…
- Vorwärtsweise sind zu vermeiden, Rückwärtsverweise erwünscht! Zeigt, dass Verknüpfung mit Grundlagen und Implementierung stattfindet!
- Füllwörter vermeiden (ziemlich, eigentlich, …)
- Visualisierung nutzen! Erläuternde Grafiken, Fotos, Diagramme, Skizzen, …
- Roter Faden! Lesende benötigen Infos in der richtigen Reihenfolge
- Eindeutigkeit, Begriffe möglichst einheitlich verwenden
- Zahlen 1-12 ausschreiben, höhere nicht
- Wörtliche Zitate vermeiden
- Systematisches Vorgehen erkennen lassen
- Möglichst Primärquellen verwenden und zitieren
- Richtlinien guter wissenschaftlicher Praxis (https://www.tuhh.de/tuhh/uni/informationen/ordnungen-richtlinien/richtlinie-zur-sicherung-guter-wissenschaftlicher-praxis.html)
- Ergebnisse und Daten nicht manipulieren oder auswählen/unterdrücken, Fehler und Inkonsistenzen aufzeigen, korrekt zitieren, Ergebnisse kritisch hinterfragen
- Notizen machen/Laborbuch führen
Quellen:
ISBN 978-3-8252-3644-1
ISBN 978-3-486-57613-9
eISBN 978-3-486-71798-3
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